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Eingewanderte, Flüchtende, Migranten
Eine Frage an die Einheimischen: Was würden Sie denn machen, wenn in Ihrem Land Krieg herrschte oder der Klimawandel den Anbau von Getreide und das Ernähren von Tieren unmöglich gemacht hätte?
Würden Sie bleiben und auf den Tod warten? Ich sicher nicht. Ich wäre eine der ersten, die gehen würde.
Eine leichte Entscheidung ist das nicht. Für niemanden. Man lässt alles, was einem vertraut ist, zurück: die Sprache, die Familie, die Nachbarn, die Freundinnen und Freunde; vielleicht ein Haus,
einen Garten, eine Werkstatt; das ganze kulturelle Wissen: Was man tut, und was man nicht tun; wie man sich benimmt, und wie man sich nicht benimmt; was man sagen kann, und was man nicht sagen
kann. In der Fremde wird man nichts davon wissen. Alles, wirklich alles wird man neu lernen müssen.
Ja, aber es kommen so viele junge Männer!! Ja natürlich, kommen so viele junge Männer! Wen würden Sie denn schicken in einer solchen Not? Wen würden Sie denn auf die weite, anstrengende,
gefährliche Reise schicken? Junge Mädchen und Frauen, die jederzeit männlicher Gewalt ausgesetzt wären? Mittelalte Frauen, die Kinder und Familie haben? Alte Frauen, die die Kraft für die
bevorstehenden Strapazen nicht mehr haben? Alte Männer, die die Kraft auch nicht mehr haben? Mittelalte Männer, die zuhause Familien haben? Nein, natürlich nicht - auch Sie würden die stärksten,
die unabhängigsten Ihrer Gesellschaft schicken: junge Männer.
So weit so logisch. Und logisch sind natürlich auch die daraus entstehenden Probleme. Die müssen wir gemeinsam in den Griff bekommen. Wir Einheimische dürfen nicht jedem fremdaussehenden jungen
Mann unterstellen, dass er Böses vorhat. Böse Menschen gibt es in jedem Land - auch unter uns Einheimischen. Die Eingewanderten hingegen müssen sich so verhalten, dass niemand – weder
Einheimische noch Eingewanderte – Angst vor ihnen haben muss.